DHd Erfahrungsbericht: Carsten Klaus (Universität des Saarlandes)

Blogbeitrag Carsten Klaus

Die 6. Jahrestagung der DHd 2019 begann für mich schon in Mainz. Im Philosophicum am Campus der Uni Mainz nahm ich am Workshop „Automatic Text and Feature Recognition: Mit READ Werkzeugen Texte erkennen“ teil. Hierbei wurde vor allem im Rahmen von READ (Recognition and Enrichment of Archival Documents) das Tool Transkribus vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein Programm zur Erkennung von Texten in Bilddateien. Jedem der Teilnehmer des Workshops war ein Dokumentausschnitt in Form von solchen Dateien zugeordnet. Daraus unterstützte Transkribus die Erkennung der einzelnen Zeilen, des Layouts und anschließend die Erkennung der einzelnen handschriftlichen Wörter, siehe Screenshot.

Dieser Prozess basierte auf Methoden des maschinellen Lernens, genauer Convolutional Neural Networks und Recurrent Neural Networks. Besonders spannend fand ich das Training eigener Modelle. Hierbei wurden Bilddateien mit den zugehörigen Textdateien, der sogenannten Ground Truth, verknüpft. Diese Daten dienten als Lehrmaterial für das Netzwerk. Theoretisch könnte man hiermit ein Modell entwerfen, welches explizit die eigene Handschrift erkennt, sodass man eigens aufgeschriebene Texte transkribieren kann, und das spielend einfach.

Nach dem Workshop hieß es „Leinen Los!“. Die Teilnehmer versammelten sich am Fort Malakoff, zu einer gemeinsamen Schiffstour nach Frankfurt. In einem gemütlichen Tempo ging es vom Rhein in den Main. Hierbei wurde bei etwas teuren, aber schmackhaften Getränken die Rhein-Main Region genossen. Vor allem die im Sonnenuntergang schimmernde Skyline Frankfurts war ein Hingucker. Am Eisernen Steg machte das Schiff schließlich halt.

 

Erwähnenswert ist die hervorragende Organisation des Ablaufs. Es standen am Steg direkt Busse bereit, die uns zur Goethe Universität brachten. Hier wurde im Zuge einer Einführungsveranstaltung die DHd 2019 im Hörsaalzentrum eröffnet. Im Anschluss gab es Häppchen und Getränke für die „ausgehungerten“ Teilnehmer.

Donnerstag war für mich der wichtigste Tag, an dem ich aktiver Teilnehmer an der Postersession war. Mein persönliches Highlight hierbei war der vorangehende Posterslam, in welchem jeder Vortragende eine Minute Zeit bekam um das eigene Thema in wenigen Worten zu präsentieren. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt, sodass sich hier auch ausgefallene Präsentationen vorfanden. Wie gut die Vorträge bei den Anwesenden ankamen, wurde durch ein Applausometer erfasst. Die Gewinner wurden durch Sachpreise belohnt. Der Slam ging direkt in die eigentliche Postersession über, welche im Foyer des Hörsaalzentrums stattfand. Angenehm empfand ich hierbei die lockere Atmosphäre in der über die wissenschaftlichen Themen gesprochen wurde.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für das Reisestipendium bedanken. Es ist großartig, dass Nachwuchswissenschaftler unterstützt werden, um Ihre Arbeit vorzustellen. Mit der DHd 2019 habe ich persönlich das erste Mal eine wissenschaftliche Tagung besucht. Deshalb wusste ich nicht was mich zu erwarten hat. Durch die netten Leute und die Diskussionen auf Augenhöhe, wurde die Tagung zu einer tollen Erfahrung, die ich gerne nächstes Jahr wiederholen möchte.

Geschrieben von : Anastasia Buianova

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